A Biedermeier residence, full of creative spaces
Fri, 14 Jul
|Wien
gaudette
Jan Hadler, Lukas Matzke, Nikolaj Macko,
Time & Location
14 Jul 2023, 18:00 – 18 Jul 2023, 18:00
Wien, Nußdorfer Str. 47, 1090 Wien, Österreich
About the event
Geburt und Tod sind die Grenzen des Menschseins. Auf beiden Seiten liegt
Gaudette. Dazwischen: der Wille, das Streben allen Seins. Im Steckling, im
Kind, im Werden, im Verwelken und im Vergehen liegt eine Kraft, die es zu
untersuchen gilt: Gaudette.
Der Ausgangspunkt: Das Metaphysische als vermeintliche Leerstelle der
Postmoderne, eine Scharade spielend — Gott Technik, Gott Kapital. Das
neue Antlitz: Gaudette, keine metaphysische Gottheit alter Schule, aber eine,
die auf das religiöse Prinzip zurückgreift, ein Prinzip, das die Welt nicht auf eine
Kausalkette reduziert. Gaudette ist eine lebendige Göttin, sie malt ein romantisches Weltbild.
Das Neu-Schauen der Dingwelt, des Lebendigen und der Ideensphäre ist Projekt hier, die Reromantisierung des Verwundertseins über das, was ist. Naturwissenschaften können beschreiben. Sie erklären nicht.
Gaudette ist das Davor und das Danach. Gaudette entsteht im Dazwischen:
im Dialog zwischen Gott und Moderne, zwischen Intuition und Konstruktion,
zwischen Natur und Kultur.
Leben – Nicht-Leben. Tot – nicht-tot. Der binäre Code des Daseins gibt den
Takt vor, den niemand hören will. Die Vergänglichkeit ist das Drama, das der
Mensch über sich ergehen lassen muss, das er bekämpft durchs Arbeiten am
Danach, dem Nach-Ruf. Die Referenz ist immer, der Referent war.
Aristoteles sucht den unbewegten Beweger, die Ursache aller Ursachen; sein
Weltbild - eine physikalische Kausalkette. Die Energie, die Kraft, Gaudette,
der Willen hingegen ist für sich da, in Selbstreferenz von allem, was kommt
und von allem, was geht, von allem, was beginnt und von allem, was endet.
Die Physik verhält sich zu Gaudette wie die Naturwissenschaft zur Kunst, wie
der zielgerichtete Herrschergott zum In-Allem-Sein von Gaudette. Im Anfang
ist das Ende, im Ende der Anfang, in der Geburt der Tod, im Tod die Geburt.
Auf beiden Seiten liegt Gaudette. Dazwischen: der Wille des Lebendigen und
des Toten: Gaudette.
Geburt und Tod.